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Einleitung

Die Eickhofer Heide westlich Liebenau (Weser) ist ein sandiger, überwiegend mit Kiefern bewaldeter, 89 m hoher Moränenzug an der westlichen Kante des Urstromtales des Weser. An seinem östlichen bzw. südlichen Rand liegen die sehr malerischen alten Ortschaften Liebenau und Steyerberg. Westlich der Moräne schließen sich an den Berg die Dörfer Mainsche, Hesterberg, Deblinghausen, dahinter ausgedehnte Moorgebiete an. Der Flurname Eickhofer Heide geht auf den früheren Eigentümer des Geländes von Eickhof-Reitzenstein zurück, der in Liebenau auf Schloß Eickhof residierte. Ab 1938 war das Gelände Staatseigentum.

1975 wurde ich nach meiner Grundausbildung bei der Bundeswehr dorthin zur 5.Batterie des RakArtBtl 12 verlegt. In dem kleinen, im Kiefernwald versteckten Lager bei Mainsche war neben einer Depotverwaltung nur die 5.Batterie des Bataillons untergebracht. Das in Nienburg-Langendamm  ansässige Bataillon führte Artillerie-Raketen vom Typ Honest John und Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ LARS 110 SF. Wir, d.h.die 5.Batterie, waren als Begleitbatterie für das Sonderwaffenlager des RakArtBtl 12 und dessen Bewachung zuständig. In dem Sonderwaffenlager wurden die  Atomsprengköpfe für die Honest-John-Raketen gelagert. Es befand sich verborgen und unzugänglich innerhalb des hermetisch abgeriegelten, 12  Quadratkilometer großen Sperrgebietes der Eickhofer Heide.

 

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Mein erster Eindruck war damals wie der von einem Verbannungsort: Moore, Heide, Kiefernwald, Abgelegenheit, Verschwiegenheit, eine kleine versteckte Kaserne mit Holzbaracken als Unterkunft. Trotz relativer Nähe zu meinem Wohnort hatte ich noch nie etwas von dem Areal gehört. Erst allmählich erfuhr und sah ich etwas von dessen räumlicher Größe und den Geheimnissen, die es barg. Geheimhaltung, Verschlossenheit der Bevölkerung, merkwürdige Straßen ohne Wegweiser, ein scheinbar endloser Zaun im Wald gaben Anlaß zu wilden Gerüchten und Vermutungen. Offenbar gab es sehr viel zu verbergen, auch, was die NS-Vergangenheit betraf. Die Erkenntnisse, die sich im Lauf der Zeit ansammelten, waren atemberaubend.

 

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Tor des “Bw-Depot Liebenau” bei Mainsche mit der kleinen Kaserne der 5.Batterie am Nordwestrand des Areals (März 2005)

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Eine letzte, von außerhalb des Zaunes einsehbare Fahrzeughalle des “Bw-Depot Liebenau” bei Mainsche. Jeder ehemalige “Zaunsoldat” kennt diesen Anblick, denn im Bereich des Aufnahmestandortes dieses Bildes befand sich der Parkplatz für die Wehrpflichtigen. (Oktober 2006)

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